Suppenhühner sind alte Legehennen, die nicht mehr genügend Eier produzieren. Solange wir also Eier essen, wird es Suppenhühner geben! Da sie lange kochen müssen, fehlt leider die Nachfrage nach Legehennenhühnern, und die meisten von ihnen werden nach der Schlachtung als Fleischabfälle entsorgt. In der Schweiz werden rund 20 Prozent aller Legehennen als Lebensmittel verwendet, die anderen 80 Prozent (!) werden zu Biogas verarbeitet. In einer Zeit, in der der übermäßige Verzehr von (vor allem) Hühnerbrust immer besorgniserregender wird und nicht nur zu mehr Lebensmittelverschwendung, sondern auch zu einer globalen Verteilung der Hühnerteile, die “wir in Europa nicht essen”, führt, ist die Verwendung von Suppenhühnern eine fantastische Möglichkeit, alle Teile des Hühnes zu nutzen, den Lebensmittelverbrauch lokal zu reduzieren und etwas umweltschonender und bewusster zu essen.
Außerdem: Sie schmecken wirklich gut und wenn Sie im Voraus planen, können Sie ein, zwei oder sogar drei Hühner an einem Sonntag machen und genügend Huhn übrig haben, um eine ganze Familie für Wochen zu ernähren! Als zusätzlichen Bonus: Suppenhühner kosten sehr wenig!
In der Schweiz gibt es Suppenhühner in jedem größeren Supermarkt, wie Coop oder Migros, und man findet sie im Tiefkühlfach. Da die Nachfrage geringer ist als die Produktion müssen Sie sich zudem keine Sorgen um die Herkunft machen: Alle verkauften Suppenhühner sind Schweizer Fleisch.
Mit all diesen Vorteilen lasst uns beginnen! Und zwar mit den Grundlagen, gefolgt von einem einfachen Hühnernudeln-Suppenrezept und – weiter unten – können Sie sich für eine Vielzahl weiterer Gerichte inspirieren lassen, die Sie mit Ihrem Hühnerfleisch machen können!
Suppenhuhn: Fleisch und Brühe
Zutaten:
1 Suppenhuhn (ca. 1,5-2 kg, über Nacht aufgetaut)
2 Zwiebeln, halbiert, mit Schale
2 Nelken (in den Zwiebelhälften stecken)
2 Lorbeerblätter
1 Lauch, gehackt
2 Karotten, gehackt
200g Sellerie, gehackt
2 Knoblauchzehen, geschält, halbiert
1 Handvoll Petersilienstiele, gehackt
1-2 Esslöffel (ja, Esslöffel) Salz
Zubereitung (Fleisch und Brühe):
Das Huhn von innen und außen waschen. Darauf achten, das überschüssige Fett und die Haut um den Hals (wenn sie noch dran ist) und die Fettdrüse im hinteren Teil des Huhns abzuschneiden.

Das Huhn in einen großen Topf mit ca. 3-4 Liter Wasser geben (das Huhn sollte vollständig bedeckt sein). Alle weiteren Zutaten zugeben und das Wasser zum Kochen bringen. Den Topf abdecken und alles 2-3 Stunden köcheln lassen. Während dieser Zeit den Schaum auf dem Wasser von Zeit zu Zeit abschöpfen. Der Schaum wird durch Trübstoffe gebildet, die nicht sehr gut schmecken und die Brühe trüb machen.
Das Huhn aus der Brühe nehmen, häuten und das ganze Fleisch von den Knochen lösen. Für ein Huhn sind es in der Regel zwischen von ca. 600g bis zu 1 kg Fleisch, je nach Größe des Huhns.
Die Brühe in einen anderen Topf sieben. Nelken, Zwiebelschale und Lorbeerblätter vom restlichen Gemüse entfernen. Das Gemüse wird an dieser Stelle sehr weich sein, aber nicht wegwerfen! Sie können es in kleinere Stücke schneiden und später in die Suppe geben oder einfrieren und zu einer pürierten Gemüsesuppe, z.B. zu einer Kürbis- oder Lauch-Kartoffelsuppe, geben (einfach ca. 5 Minuten vor dem Pürieren der Suppe hinzufügen).
Rezept: Poulet Nudel Suppe
Zutaten (2-4 Personen):
1l Hühnerbrühe (vom Suppenhuhn)
1-2 Karotten, gehackt
1 kleiner Lauch (optional)
Das gekochte Gemüse (von oben)
400g Huhn
200g Ramen-Nudeln (oder Mie-Noodles)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Brühe würzen und bei mittlerer Hitze (ca. 15-20 Minuten) etwas einkochen lassen. Die Karotten dazugeben und alles köcheln lassen, bis die Karotten weich genug sind. Das Gemüse und das Hühnerfleisch dazugeben. Alles aufkochen lassen. Die Nudeln dazugeben und ca. 3-5 Minuten köcheln lassen. Nochmals abschmecken und würzen. Anrichten – und geniessen!
Übriggebliebenes Fleisch & Brühe:
Das Hühnerfleisch in verschließbaren Behältern portionieren und mit Brühe bedecken. Dies hilft, dass das Fleisch nicht trocken wird. Die Behälter in den Gefrierschrank legen, bis Sie sie für das nächste Hühnergericht benötigen. Dann einfach die gewünschte Portion aus dem Gefrierschrank nehmen und über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Im Grunde genommen ist das übriggebliebene Hühnerfleisch der beste Teil von allem, denn es gibt so viele köstliche Gerichte, die man damit zubereiten kann, und sie alle schmecken fantastisch mit dem köstlichen Fleisch der Suppenhühner!
Meine Lieblingsgerichte mit Suppenhuhn sind (alle Rezepte werden demnächst online gestellt):
Suppenhuhn Chicken Pot Pie
Hühnchen Enchiladas
Thailändisch inspirierte Chicken Red Curry Zoodle Soup
und ich habe bereits so viele weitere Ideen!
Habt ihr noch andere Vorschläge?
Weitere Tipps:
Tipp 1: Sie können das Suppenhuhn immer länger köcheln lassen, die Brühe wird geschmacksvoller, je länger die Suppe auf dem Herd ist.
Tipp 2: Wenn Zeit vorhanden ist, das Huhn in der Brühe abkühlen lassen, dies hält das Fleisch besonders feucht.
Tipp 3: Wenn noch mehr Brühe übrig bleibt, kann auch diese eingefroren oder am Tag danach für ein Gericht verwendet werden, zum Beispiel für ein Risotto Milanese . Die hausgemachte Hühnerbrühe wird dem Gericht, das Sie zubereiten, ein wenig zusätzlichen Geschmack verleihen, versprochen.
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